Dienstag, 17. Dezember 2013

Fazit 2013

Die Kapriolen der letzten Wochen haben wieder nachgelassen und hatte auch letzte Woche wieder eine neue Anpassung. Links wurde ganz neu abgestimmt, deutlich mehr Bass und der Hochton wieder dazu gegeben. Musste in den Tagen nach der Einstellung links allerdings wieder die Lautstärke schrittweise erhöhen und mich an den neuen Klang gewöhnen. Jetzt bin hier wieder am Anschlag. Rechts hat sich währenddessen der Höreindruck weiter dem von links angenähert, ohne dass ich hier was an den Einstellungen ändern musste - und das nach 2 Jahren!
Aussagekräftige Messwerte vom Sprachtest habe ich diesmal wieder nicht: diese Tests fallen bei mir wieder eher mau aus, weil diese erst nach der jeweiligen Anpassung gemacht werden. Dann ist der Klang aber erst mal ungewohnt verändert und das CI eher zu leise, was in der Klinik in der ruhigen Umgebung noch nicht so auffällt. Die momentane Baustelle neben der Klinik hilft da leider nicht genug zum Reinhören in der kurzen Zeit. ;)

Jetzt nach über eine Woche klingen beide CI's zusammen nun ziemlich gut! Sehr - für mich ungewohnt - tieftönig und detailliert! Das Telefonieren geht immer besser, brauche dazu keine besonderen Hilfsmittel mehr wie Schleifen etc., nur das passende Telefon, und mit Kopfhörer verstehe ich nun im Radio oder Fernsehen alles! Egal, ob ein Film nun original deutsch oder synchronisiert ist und, fast egal, wie schlecht die Tonaufnahme war. Im Freifeld über die Lautsprecher des Fernsehers geht es meist auch sehr gut, ist aber merklich anstrengender: die paar Meter Luftstrecke verstümmeln doch einiges an der Akustik.

Im Alltag habe ich meist keine Probleme mehr mit der Kommunikation!

Ich kann nun sehr zufrieden sein, wie es insgesamt läuft - die Schübe und Schwankungen bzw. Kapriolen sind anstrengend, aber danach geht es weiter aufwärts! :) Daher bleibe ich gelassen und nehme ich es gern in Kauf... 

Noch ist nicht alles in Butter - kleine Problemchen warten noch auf eine Lösung - aber bedürfen noch mindestens - angesichts des bisherigen Ablaufs schätze ich - weiterer 2 Jahre Anpassungen und "Arbeit": den Höreindruck links und rechts anzugleichen ist schwierig, es irritiert mich zur Zeit immer wieder, dass ich Geräusche oder z.B. Musik in unterschiedlichen Lautstärken und Frequenzen auf jeder CI-Seite unterschiedlich laut wahrnehme! Die Dynamik stimmt nicht überein! Das ist insbesondere selbst dann so, wenn die Quelle genau gerade aus vor mir ist. Dies macht dann z.B. auch das Richtungshören etwas schwierig... 

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Funkkopfhörer

Beispiel für Funkkopfhörer: Philips SHC 5100/10 für etwa 40 €. 
Eine sehr gute Alternative zu Induktionsschleifen sind (Funk-)Kopfhörer mit Neodym-Lautsprechern! Auf diese Weise kann auch ein Hörgeräte- oder CI-Träger in Stereo (Boahhh, die Pferde im Historienschinken traben quer durch mein Wohnzimmer von links nach rechts :) ) mit größtmöglicher Bandbreite (akustisch über Kopfhörer mit CI 70 - 8500 Hz, induktiv über Induktionsschleife/T-Spule ca. 200 - 5000 Hz) und bester Qualität akustisch und/oder induktiv hören. Ich stelle dazu meist meine SP auf M oder MT (so dass Mikrofon und T-Spule beide zugleich parallel aktiv sind). So wird der Sprachbereich über die T-Spule hervorgehoben und trotzdem sind dann akustisch über das Mikrofon die Bässe und Höhen zu hören. Auf T, nur über T-Spule (oder mit Induktionsschleife), fehlt gerade für den Musik- und vollen Fernsehgenuß doch einiges an den Bässen und Höhen. Sind es Funkkopfhörer, bleibt man dabei voll bewegungsfähig und hat keinen Kabelsalat. Probiert es aus, welche für euch gut geeignet sind und insbesondere ein gutes sauberes, starkes induktives Magnetfeld erzeugen! Es müssen nicht die teuren Kopfhörer für mehrere Hundert Euro sein! Ein Hinweis noch: manche Kopfhörer nutzen statt FM Bluetooth zur Funkverbindung: der Nachteil hier ist, dass man in diesem Fall nicht mehrere Kopfhörer für die Familie zusammen über einen Sender nutzen kann. Über Bluetooth kann man nur genau einen Kopfhörer mit einem Sender koppeln.

Sonntag, 24. November 2013

Kapriolen II

Der Höreindruck mit CI's kann sich durch Medikamente, insbesondere Antibiotika, Krankheiten, Erkältungen, Entzündungen, gerade vor Migräne-Attacken oder aus heiterem Himmel - ohne ersichtlichen Anlaß - sich plötzlich stark ändern! Dies musste ich des öfteren schon erfahren: meist war es reversibel, d.h der alte Zustand stellte sich meist nach einigen Tagen wieder ein.
Letzte Woche war es mal wieder bei mir soweit! Es wurde alles extrem laut, je höher der Ton war! Ich musste daher links um etwa 10 Stufen und rechts um 5 Stufen runter, leiser stellen. Trotzdem schmerzte es am linken Hinterkopf neben der Spule und spürte ein Stechen bei lauten, hochtönigen Geräuschen oder die Muskeln in diesem Bereich zogen sich zusammen und verkrampften sich! Sehr unangenehm so etwas - also schnell einen Termin mit dem CIC vereinbart. Nach einigen Tagen, Montag nach dem Wochenende, konnte ich hin. Es wurde dann auf beiden Seiten die Lautstärke neu angepasst und links der Hochton deutlich weggenommen. Die Impedanzen hatten sich nicht geändert! Also ist es diesmal wieder ein ominöser Schub! Benötige deutlich weniger Strom als bisher um so laut und detailliert zu hören wie bisher.
Die Reizungen sind jetzt weg - fast - manchmal kommt es doch noch von der Halswirbelsäule und Nacken her - mit ein oder gar der Grund für die Migräne?
Eine Anmerkung hierzu: Verspannungen sind hier ein typisches Problem von langjährig Hörgeschädigten wegen der hohen ständigen Anspannung in der Kommunikation und der nötigen Konzentration beim Absehen und Kombinieren. Dazu kommt oft noch eine ständige Fehlhaltung, weil man dann oft das bessere Ohr in Richtung des Sprechers verdreht! Bekanntlich hat das dann einen Schiefhals oder HWS-Syndrom zur Folge!
Bisher konnte ich diese Altlasten und alten Muster noch nicht ganz ablegen, obwohl es jetzt mit CI soviel einfacher geht - es sitzt zu tief drin! :-/
Nun, hoffe ich, dass links beim nächsten Termin in 3 Wochen wieder der Hochton etwas angehoben werden kann und somit das Sprachverständnis links wieder besser wird. Rechts habe ich bei diesem Riesen-Schub deutliche Fortschritte gemacht, es klingt nun deutlich ähnlicher wie links und das Sprachverstehen ist hier besser. Puhh! Diese Kapriolen sind anstrengend! :-)

HR online.de: Wege aus der Stille

Hier ein Hinweis auf einem Film, der letzten Freitag, im HR lief. Hier wird gut die Problematik einer Taubheit und der Ablauf einer möglichen Versorgung mit einem CI dargestellt.

"Hörimplantate - Wege aus der Stille" kann noch in der Online-Bibliothek abgerufen werden:

Samstag, 23. November 2013

HAC

HAC - Hearing Aid Compatibility - die FCC hat für den US-amerikanischen Markt seit 2007 Regeln aufgestellt, dass die Hersteller veröffentlichen müssen auf ihren Webseiten, wie gut ihre Mobiltelefone und Smartphones mit Hörgeräten (und CI) harmonieren: M (über Mikrofon) oder T (induktiv, mit T-Spule) gefolgt von einer Zahl, also z.B. M3/T3 oder M4/T3... Je höher der Wert, desto besser sollen die Geräte kompatibel sein. Somit stehen die Hersteller, die bevorzugt den amerikanischen Markt bedienen, unter besonderem Druck, bezüglich der Klangqualität und Störungsfreiheit besonders gute Geräte zu verkaufen. Was ich für Motorola, habe ein Razr i, selbst bestätigen kann! :) Das Razr i, als Beispiel, ist mit M4/T4 eingestuft! Ebenso gut eingestuft sind z.B. das Iphone 4 od. 5, etwas schlechter 5c od. 5s.

Etwas schwierig bei der Suche nach einem passenden Telefon könnte sein, dass die Verkaufsbezeichnungen hier und in den USA sich unterscheiden können.

Weitere Informationen:

Samstag, 9. November 2013

Induktionsschleifen

GN Resound neck loop 2-channel Induktionsschleife, per Klinken-
stecker an Motorola Razr i angeschlossen.
Hier folgt ein Hinweis auf eine simple Lösung für eine Induktionsschleife, hier GN Resound neck loop 2-channel, die ohne zusätzliche Technik wie ein Gateway, Bluetooth usw. und ohne zusätzliche Stromquelle auskommt: die Schleife wird über ein Kabel per Klinkenstecker an das Audiogerät angeschlossen! Im Bild seht ihr als Beispiel mein Smartphone, das Motorola Razr i. Aber ebenso kann die Schleife so an MP3 Player oder z.B. Schnurlostelefone angeschlossen werden. Die akustische Qualität und Verarbeitung der Schleife ist tadellos - sehr gut!

Pimp up your CI!

Wer möchte, darf sich nun am Rondo oder Opus 2 von Med-El als Künstler betätigen oder fertige Designs bestellen, die den Signalprozessor verschönern:

http://www.medel.com/skins

http://designskins.com/

http://www.skinit.com/

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Feinstruktur

Im Unterschied zu den anderen Herstellern bietet Med-El Kodierungsstrategien an, die die Feinstruktur mit kodieren, nicht "nur" die Einhüllende, und somit so das Hören und Unterscheiden von Tönen verbessern! Insbesondere bei Musik und Verstehen im Störlärm sind die Vorteile merklich. In folgenden Videos wird demonstriert, was mit der Feinstruktur gemeint ist:

Die Vorteile: http://www.youtube.com/watch?v=ZxPeAuN8yG8

Demo: http://www.youtube.com/watch?v=EYnNpuErlgQ

Dienstag, 22. Oktober 2013

YouTube

Die vier bekannten CI-Hersteller haben bei YouTube alle ihren eigenen Kanal mit Videos über ihr CI, die dazugehörigen Produkte und die Funktionsweise:

AB: http://www.youtube.com/user/AdvancedBionics

Cochlear: http://www.youtube.com/user/CochlearGlobal

Med-El: http://www.youtube.com/user/MEDELnetwork

Neurelec: http://www.youtube.com/user/Neurelec

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Leitfaden für's CI

Ich bekam den Tipp zu folgendem Dokument: ein Technischer Leitfaden für Cochlea Implantate der Universität Magdeburg. Sehr interessant zu lesen für alle, die z.B. wissen wollen, was es mit den Impedanzen auf sich hat! ;)

Technischer Leitfaden für CI's

Sonntag, 29. September 2013

Kapriolen

Den Sommer über hatte ich eine schöne Zeit mit gutem, detailliertem und angenehmen Hören! Die Regler für Lautstärke und Mikrofonempfindlichkeit meiner CI's hatte ich auf beiden Seiten am Anschlag auf Maximum, was die Fernbedienung hergab!
War jetzt soweit, dass ich im Urlaub im Hotel im Speisesaal mich am Tisch problemlos unterhalten konnte, die Richtung von Stimmen anderer Tische bestimmen konnte und wenn ich in diese Richtung schaute, konnte ich den Sprecher "heraushören"...
Dann kurz nach dem Urlaub hatte ich wieder einen "Schub", alles wurde, vor allem links, wieder deutlich lauter, verzerrt und unangenehm! Grund: die Impedanzen sind links noch ein wenig weiter gesunken. Also war die Lautstärke des CI zuerst wieder deutlich zu reduzieren und nun musste ich mich erst wieder schrittweise daran anpassen, gewöhnen an die veränderten Höreindrücke. Das Hören war zuerst wieder verzerrt, weil die Geräusche nicht wie gewohnt auf allen Frequenzen gleich laut klangen wie zuvor und wenn etwas lauter, dann auch schnell unangenehm schmerzhaft, mit Ziepen, werden konnten! Mitte September hatte ich dann wieder eine Anpassung in der Klinik und versuchten, die Kanäle wieder zu "begradigen". Bei der anschließenden Hörprüfung kamen nun wieder etwa gesamt 70% Einsilber-Sprachverständnis heraus!
Jetzt Ende September habe ich wieder etwa den Zustand wie im Sommer erreicht. Bestimmte Geräusche wie z.B. das altbekannte Geklapper von Küchengeschirr bleiben aber momentan noch/wieder eher unangenehm! Ich sollte mal einen Test in einer "guten" Phase wie jetzt veranlassen...
Ich vermute, dieser Wechsel von "guten" und "schlechteren" Phasen wird mich noch einige Zeit, noch etwa 2 Jahre, begleiten bis die Impedanzen stabil sind, da das CI links ja erst 6 Monate "alt" ist. Rechts ist es nun eher stabil. Der Höreindruck rechts wird aber auch vom Höreindruck links beeinflusst... ist schwer zu beschreiben, was da in meinem Oberstübchen passiert! ;)

Freitag, 16. August 2013

Volltreffer!

Nach den Kapriolen der letzten Tage konnte ich nach der letzten Anpassung inzwischen rechts das CI schrittweise die letzten Tage voll aufdrehen! Desto lauter es wurde, desto schärfer wurde der Klang! Jetzt klingen beide Seiten fast gleich scharf, sehr ähnlich und sind beide fast gleich verständlich, voll, tief, sehr natürlich ;-) Soweit ich das eben selbst beurteilen kann!
Das zweite CI links hat immer noch einen leichten Vorteil, es bleibt eben das dominante Ohr. Die Dynamik stimmt nun ebenso, ist subjektiv identisch auf beiden Ohren!
Es war krass, dass ich jeden Tag lauter stellen konnte und am nächsten Tag schon wieder das Gefühl hatte, rechts wird es zu leise...
Fazit: die letzte Anpassung war nun der Volltreffer! Der Durchbruch ist vollends geschafft!

Damit verstehe ich, je nach Tonqualität, inzwischen z.B. auch animierte oder bzw. synchronisierte Filme ganz gut - diese sind für mich ja deutlich schwieriger als deutsche Filme, wo man zusätzlich das Mundbild hat. Auf das nächste Audiogramm müssen wir allerdings noch bis Mitte September uns noch gedulden. ;-)

Samstag, 3. August 2013

Antibiotika und Jojo

Etwa Mitte Juli hatte ich einen bakteriellen Infekt, der mit hohem Fieber einherging, und wurde dann mit einem Antibiotikum behandelt. Ich merkte schon während des Fiebers, dass sich der Höreindruck stark veränderte auf beiden Seiten, dies wurde mit der Antibiotika-Einnahme nochmals verstärkt: der Tiefton wurde deutlich lauter und empfindlicher.
Nach einigen Tagen mit Abklingen des Infekts gewöhnte ich mich wieder an den neuen Klang... und merkte zuerst nicht, dass rechts der Höreindruck nochmals leiser und unschärfer wurde. Denn das CI links dominiert inzwischen sehr.

Diese Woche hatte ich nun eine neue Anpassung: links konnten wir den Hochton leicht anheben und somit das Einsilber-Sprachverständnis von 60% auf 70% bei 80 dB anheben!
Rechts dagegen bekam ich bei der Abstimmung einen Riesen-Schreck - und meine Audiologin mit mir - ;), als wir die Kanäle abstimmen, "begradigen" wollten: der Testton des tiefsten Kanal war plötzlich unglaublich, extrem laut! Boahh!!! Grund wohl die Vorgeschichte, siehe oben, und ich dachte nicht mehr dran... Also auch hier ein neues Programm eingestellt mit weniger, "angenehm lautem", Tiefton: aber ein Reinfall, weil wohl in der Klinik noch viel zu leise eingestellt, was mir oft erst dann draußen oder zuhause auffällt. Der Einsilbertest ergab danach nur 30% gegenüber etwa 60% beim Test vor etwa 8 Wochen. In der Summe mit beiden CI waren es nun 60% statt 70% beim letzten Mal.

Ich sollte nun also links das neue und rechts das alte Programm nutzen... Nach einigen Stunden war mir aber klar, dass es so nicht funktioniert: links hochtönig und rechts zuviel Bass, der Höreindruck wurde zu verzerrt und unterschiedlich. Somit stellte ich wieder rechts das neue 1. Programm ein und stellte es deutlich lauter, so dass ich nun "in der freien Wildbahn" nun wirklich den Eindruck hatte, dass beide CI-Seiten gleich laut klangen.

Jetzt nach 3 weiteren Tagen habe ich subjektiv den Eindruck, dass der Höreindruck wieder insgesamt stimmig ist (links dürfte es wieder einen Tick mehr Bass sein?!) und auch die Verständlichkeit gut bis sehr gut!

Die Abstimmung zweier CI's ist sehr schwierig, eine Änderung links ändert auch den Höreindruck rechts und umgekehrt und wie beim Jojo ein Auf und Ab beim Lautheitsempfinden die Tage danach, den ich dann mit der Fernbedienung und Lautstärketaste korrigiere, damit die Lautheit rechts und links wieder gleich ist...

Optimal wäre es aus meiner Sicht nun, nach etwa 3 bis 5 Tagen nochmals in der Klinik aufzutauchen, ggf. nochmals minimale Änderungen zu machen und vor allem nochmals Hörtests zu machen, um den Erfolg zu verifizieren. Denn die Tests direkt nach der ersten, grösseren Anpassung fallen zu schlecht aus! Der Höreindruck ist nach grösseren Änderungen zu ungewohnt und man (ich zumindest ;) muß wieder erst reinhören, um wieder gut verstehen zu können.

Tja, wie geht es euch denn so mit den Anpassungen und Kapriolen danach? Macht ihr ähnliche Erfahrungen?

Mittwoch, 31. Juli 2013

Neuer Hörgeräte-Festbetrag ab 01.11.2013

Wie auch schon für an Taubheit grenzend Hörgeschädigte wird es ab 01.11.2013 nun neue, höhere Festbeträge für Hörgeräte für die anderen Gruppen, d.h. leicht-, mittel- bis hochgradig Schwerhörige geben.

"Künftig gilt für die Versorgung von schwerhörigen Versicherten, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, ein Festbetrag von 784,94 Euro inkl. MwSt. Der Aufwand für die Nachsorge ist anders als bisher nicht mehr im Festbetrag enthalten, sondern wird gesondert vergütet. Der derzeit noch geltende Festbetrag liegt bei 421,28 Euro inkl. MwSt. Für erwachsene Versicherte mit an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit hatte der GKV-Spitzenverband bereits zum 1. März 2012 einen neuen Festbetrag in Höhe von 786,86 Euro ohne MwSt. festgesetzt. Dieser beinhaltet die Nachsorge ebenfalls nicht."

Die technischen Eigenschaften und Minimal-Anforderungen der Geräte sind bis auf die maximale Verstärkung identisch mit denen für an Taubheit grenzend Hörgeschädigte:
  • Digitaltechnik
  • Mehrkanaligkeit (mindestens vier Kanäle)
  • Rückkoppelungs- und Störschallunterdrückung
  • Mindestens drei Hörprogramme
  • Verstärkungsleistung < 75 dB

Quellen:

Dienstag, 18. Juni 2013

3 Monate mit dem 2. CI

Heute hatte ich wieder mal eine Anpassung. Wir haben links den Hochton etwas angehoben und rechts eine gefühlte Lücke im tieferen Sprach-/Frequenzbereich mit einer kleineren Anhebung ausgebügelt und die Lautstärken weiter angehoben. Ich habe hier noch nicht ganz das Limit erreicht, merke aber, je lauter es werden darf, desto besser wird das Sprachverständnis. Die unterschiedliche Lautheitsempfindung beider Seiten und Dynamik wird mich dagegen wohl noch lange begleiten... Je lauter die Umgebung, desto größer ist die Differenz zeitweise spürbar.
Zuletzt hatte ich hier berichtet über den Stand meiner Hörentwicklung. Die zweite, neue, Seite links macht sehr schnelle Fortschritte, ist dem ersten schon davon geeilt und klingt sehr natürlich, gleichzeitig wird nun deutlich, das die erste, rechte, Seite im Vergleich dazu recht undeutlich, verzerrt klingt. Somit verstehe ich links nun deutlich leichter als rechts. Telefonieren geht links auch immer besser, inzwischen recht problemlos, vor allem mit meinem Mororola Razr i! ;)

Donnerstag, 23. Mai 2013

HR: service:gesundheit über Hörimplantate

Heute Abend kam im Hessischen Fernsehen bei service:gesundheit eine Sendung mit Informationen über Hörimplantate. Den Inhalt kann man über den angegebenen Link nachlesen. Das Video kann hier angeschaut werden. Morgen, am 24.05.2013, um 11:35 Uhr wird die Sendung im HR wiederholt.
Hier wird zum einen über die neue BoneBridge von Med-El berichtet, das helfen kann bei Schallleitungsschwerhörigkeit, d.h. wenn die Weiterleitung des Schalls in das Innenohr gestört oder unmöglich ist! Zum Zweiten wird über das Cochlea Implantat berichtet, das zum Einsatz kommt bei hochgradiger oder an Taubheit grenzender  Schallempfindungsschwerhörigkeit bzw. Taubheit, also dann, wenn der Grund für die Hörstörung im Innenohr liegt. Der Hörnerv muss dabei allerdings intakt sein, da das CI den Hörnerv direkt stimuliert. Katrin V. (BoneBridge) und Kirsten K. (CI) haben beide mit ihren Implantaten sehr guten Erfolg erzielen können!

Dienstag, 21. Mai 2013

Mein Sprachverstehen nach 17 Monaten

06.05.2013: Meine aktuellen Hörkurven mit CI.
Hier berichte ich mal wieder über den Stand nach 17 Monaten mit CI rechts bzw. etwa 2 Monaten mit CI links.

Bei meiner letzten Anpassung wurden auch wieder Hörtests gemacht, bei der nun  sich deutliche Verbesserungen zeigen seit den letzten Tests zum Jahreswechsel!

Inzwischen konnte ich die Lautstärke noch etwas weiter erhöhen, die Hörschwelle liegt somit nun bei ca. 30 dB.

06.05.2013: Mein Sprachverständnis mit CI, mit beiden
(2) erreiche ich jetzt auch im Labor etwa 70% Einsilber.
Ich spüre allerdings noch, und es ist auch am Diagramm zu sehen, dass es links noch in den Höhen etwas abfällt. Es fühlt sich wie ein kleines Loch an! Beide Seiten fühlen sich zeitweise je nach Umgebung ungleich an. Dies, die Lautheitsempfindung bei verschiedenen Lautstärken in verschieden lauter Umgebung und bei unterschiedlichen Frequenzen, nun korrekt abzustimmen wird in den nächsten Monaten nicht einfach werden, denn das lässt sich nach einer Einstellung immer erst in der Praxis, so meine bisherige Erfahrung, nach einigen Tagen "in der freien Wildbahn" überprüfen... Die Situation in der Klinik selbst ist zu künstlich.

06.05.2013: Mein aktuelles Restgehör, gemessen über Kopfhörer
ohne CI's. In der Praxis fühlen sich beide Ohren ohne CI's mit
diesen Werten allerdings volltaub an!
Gegenüber dem Stand vor der Implantation der CI's wurde das
Restgehör um 10 - 20 dB gekappt. Das liegt im Rahmen des
Üblichen bei gehörerhaltender Implantation.
Mal sehen, was meiner Klinik in Tübingen dazu einfällt! Bin gespannt, aber insgesamt kann ich mit dem schon Erreichten sehr zufrieden sein! ;) Zur Erinnerung: mit HG lag mein Sprachverständnis bei 10 bis 20 % Einsilber.

Samstag, 4. Mai 2013

CI Simulation

Manche wird es interessieren, wie ein CI-Träger eigentlich seine Umgebung und Sprache hört. Die Information, die ein CI dem Gehirn vermitteln kann, ist zum Vergleich mit "normalem" Hören deutlich reduziert vor allem in der Zahl der Frequenz- bzw. Tonkanäle, d.h. der Zahl unterscheidbarer Töne. Je nach CI und Kodierungstrategie können 100 bis 250 Töne unterschieden werden. Ein Normalhörender kann dagegen mehr als 3000 Töne unterscheiden.

Einen Eindruck davon, wie das zuerst klingen kann, kann hierbei die folgende Seite


vermitteln.

Ich selbst als CI-Träger, kann die Aussagekraft der Demos nicht wirklich beurteilen, da ich selbst ja "verstümmelt" höre. Die Originale verstehe ich jetzt allerdings sehr gut, die dazugehörige Demonstration dagegen ist sehr verstümmelt, blechern und eher unverständlich.

Nicht erschrecken: der "schräge" Klang der Demos bleibt nicht so! So oder ähnlich kann es in der Anfangszeit klingen.
Je nach Hörstatus und Hörbiographie unterscheidet sich das Hören mit CI zuerst individuell sehr! Es reicht von Spüren, Ziepen über Gong- oder Piepstönen mit jeder Silbe, Roboter-/Mickey-Mouse-Stimmen wie in diesen Demos bis zu sofortigem Erkennen von Geräuschen und Sprachverstehen nach der Erstanpassung! Oft ist dabei der Klang in der ersten Zeit sehr verzerrt, die Stimmen undeutlich/zu leise und Nebengeräusche dominant.
Mit dem Lern- und Gewöhnungsprozess über Wochen und Monate wird es schrittweise mit jeder Anpassung, und ggf. jeweils verzögert nach Tagen, immer verständlicher und den Klang empfindet man dann als immer normaler und natürlicher... (siehe dazu auch die CI-FAQ, Abschnitt zu Was passiert bei der Erstanpassung (EA) und danach?)

Somit, trotz aller Einschränkungen, ist für mich das Hören mit inzwischen 2 CI's mit dem Lern- und Gewöhnungsprozess von seit über einem Jahr nun viel besser als ich je in meinem Leben bisher auch mit den stärksten Hörgeräten hörte und hört sich inzwischen sehr natürlich an!

Für Normalhörende geben diese Demos eine kleine Vorstellung, dass das CI eben einen nicht normalhörend macht und was an Informationsgehalt das CI in etwa vermitteln kann. Das Wunder ist, was das Gehirn leisten kann, daraus später Verständliches zu kombinieren!

Mittwoch, 24. April 2013

Smartphones zum Telefonieren

Motorola Razr i

Als CI-Träger bin ich darauf angewiesen, dass die Telefone, Smartphones und Handys für die Telefonie eine besonders gute, klare, saubere Akustik bieten! Dafür hatte ich bisher das Motorola Defy die letzten Jahre - dieses gehört zu den besten Telefonie-Smartphones am Markt!
Somit sollte der Nachfolger wieder ein Motorola sein, diesmal das Razr i. Auch dieses hat eine sehr gute Akustik! Ich kann damit sehr gut telefonieren: akustisch über den Hörer und/oder direkt induktiv über die T-Spule  des CI, besser als mit jedem anderen Telefon, Smartphone oder Handy bisher! Der Hörer des Razr i erzeugt ein sehr starkes induktives Magnetfeld, somit kann man damit sehr gut auch direkt induktiv über die T-Spule telefonieren! Das Smartphone ist dabei knapp unterhalb, nicht über dem Signalprozessor, zu halten wegen sonst möglicher Störungen (typisch dafür ist ein "Brummen" oder "Tackern") durch die aktive Funkverbindung. Mit anderen Mobiltelefonen/Smartphones sind die Störungen durch die aktive Funkverbindung zu stark wegen der meist sehr ungünstigen Lage der Antenne.
Über Bluetooth oder die Kopfhörerbuchse kann aber wie üblich auch eine Induktionsschleife angeschlossen werden, was ermöglicht, dann beidseitig zu hören und zu telefonieren!

Nachtrag vom 22.12.2013: siehe auch weitere Infos im Beitrag HAC.

Testberichte:

Mittwoch, 10. April 2013

CI Vergleich 2013

Hinweis: neue Fassung von 2014 hier und für 2016 hier.

Aktualisierte Übersicht der CI's der 4 bekannten Hersteller (die 1. Fassung von 2011 ist hier zu finden):

Hersteller Advanced Bionics (AB) Cochlear Med-El Neurelec
Signalprozessor / Sprachprozessor Naida CI Q70 (HdO)
Harmony (HdO)
Neptune (Tasche)
Nucleus 5 (HdO: CP 810)
Nucleus 6 (HdO: CP 910/920)
HdO: Opus 2 XS
Single-Unit: Rondo
Digi SPK, Saphyr SP (HdO)
Anzahl Mikrofone u. Typ 2 bis 4 (oben am SP u. am T-Mic) 2 (omni-direktional, für Zoom-Funktionen) 1 2 (omni-direktional)
IDR, Mikrofon-empfindlichkeit 80 dB 80 dB (Klangfenster 45 dB) 75 dB (ASM, Automatic Sound Management,
Klangfenster 55 dB)
80 dB
Implantat (Länge) HiRes 90K (56,0mm)

HiRes 90K Advantage
CI 24RE

CI 512 (3,9mm x 50,5mm)

CI 551 Double Array

CI 422 Slim-Straight
Concerto (Titan: 4,5mm x 45,7mm)

Pulsar (Keramik: 33,6mm)

Sonata (Titan: 45,7mm)
Digisonic SP /
Digisonic SP evo (30,2mm), kein Fräsen, Befestigung mit 2 Schrauben, d.h. kürzeste OP-Zeit
MRT erlaubt? (nur mit Rücksprache mit dem Hersteller) ja, < 1.5 Tesla
(Magnet entfernbar)
ja, < 1.5 Tesla (Magnet entfernbar) ja, < 1.5 Tesla ja, < 1.5 Tesla
Anzahl Stimulations-
kanäle
16 22 (davon werden bei ACE bis 12 verwendet pro Durchlauf, siehe Kodierungsstrategien) 12 20 (? pro Durchlauf)
Anzahl Stromquellen 16 1 24 1
Art der Stimulation parallel sequentiell parallel im Tieftonbereich ( 3 od. 4 Kontakte/Kanäle) und sequentiell sequentiell
Maximale Pulsrate 83000/s 31500/s 50704/s 24000/s
Anzahl Frequenz-/Spektral-
bänder bzw. potenziell unterscheidbare Ton-
höhen ("Virtuelle Kanäle", "Virtuelle Elektroden", "pitches" mithilfe Stromsteuerung/
-verteilung)
Implementiert: 120

Mittelwert, ermittelt in Studien: 100

(aus Forschung: manche können bis zu 460 Töne unterscheiden)
Mittelwert, ermittelt in Studien: 161 Implementiert: 250 63
Frequenzbereich 150 bis 8000 Hz 188 bis ca. 8000 Hz 70 bis 8500 Hz ?
Elektrodenträger
(Länge über alle Kontakte)
HiFocus 1j 17mm

HiFocus Helix 13mm

HiFocus Mid-Scala atraumatisch
CI 24RE mit Träger  Advance, Slim-Straight, Hybrid oder Straight.

CI 512 Contour Advance (vorgeformt) 19mm

CI 551 Double Array

CI 422 Slim-Straight 20mm (atraumatisch)

CI 541 ABI
Standard 31mm

Medium 24mm

Compressed 12mm

Split

ABI

atraumatisch: 
FlexSoft 31mm, 
Flex28 28mm, 
Flex24 24mm, 
Flex20 20mm
Standard 25mm

evo 24mm atraumatisch

Binaural 17mm

ABI
Anzahl Elektrodenkontakte 16 + 2 22 + 2 (19 od. 24) + 2 je nach Träger 20 + 2 od. binaural:
2 x 12
Signalkodierungsstrategien HiRes 120ACE, SPEAK, MP3000 HD-CIS, FineHearing (FSP, FS4, FS4p) ?
Kodierung der Feinstrukturneinneinja (FineHearing)nein
Software / Strategien für optimiertes Sprachverstehen AutoSound, ClearVoiceSmartSound 2 od. manuelle Wahl von Programmen je nach Situation ASM (Automatic Sound Management), FineHearing Crystalis
Wasserschutz Harmony: "wasserabweisend", Naida: wasserdicht nach IP 57, Neptune: sicher wasserdicht, zertifiziert nach IP 68 CP810, CP910/920: IP 57 mit Akkus, "geschützt gegen kurzes Eintauchen". "wasserabweisend" nein
Fernbedienung / Anzahl Programme Harmony: nein/3
Naida: ja/5
ja/4 ja/4 (Signalprozessor ist schalterlos) nein/4
Funk-/Drahtlos-/Bluetooth-Technik für Anbindung von Zubehör
Naida: ja

(über Gateway)
Nucleus 6: ja

(FM direkt für kompatible Resound-Geräte oder per Bluetooth (BT) über Gateway - BT wird nach Software-Update verfügbar sein)

nein


(über langes Batteriefach mit Audioschuh-Anschluss ist Anbindung von FM od. Bluetooth möglich)
nein
T-Spule für Anbindung von Zubehör ja ja ja ja
Laufzeit in Std. bis zu: Batterie / Akku -/16 60/30 90 (Standard/ Rondo) bzw. 60 (XS) /16 ?
Sprachverständnis (die Werte beziehen sich auf ältere Versionen von Prozessoren, für Naida u. Nucleus 6 sind noch keine bekannt) 79% CNC bei 60dBA, 59% AB Worte bei 70dB SPL. 87% CUNY Sätze bei 70dB SPL. 87% CNC bei 60dBA, 69% AB Worte bei 70dB SPL, 97% CUNY Sätze bei 70dB SPL. 71% AB Worte bei 70dB SPL, 98% CUNY Sätze bei 70dB SPL.
(50% im Störschall, auch wenn die Störgeräusche mehrere Stufen lauter waren als die Stimme.)
Med-El, 2010.
?
Zuverlässigkeit / CSR des Implantat 99,8% nach 12 Mon., 99,1% nach 30 Mon.
(Sep. 2011: Rückruf beendet)
99,96% nach 12 Mon. (CI 500), 99,2% nach 48 Mon. (CI 24RE)
(Sep. 2011: Rückruf der CI 500 Serie)
99,9% nach 12 Mon. (Concerto), 
99,7% nach 48 Monaten (Sonata),
1997 letzter Rückruf (Pulsar).
?

Sonntag, 7. April 2013

Cochlear meldet neues Patent für voll-implantierbares CI in den USA an

Ächz! Der April-Scherz 2013!

Cochlear hat nun ein neues Patent beim US Patent and Trademark Office eingereicht mit einem neuen, sehr interessanten Ansatz und Lösung für ein voll-implantierbares Cochlea-Implantat!

Zwar gibt es bereits viele Patente von allen Herstellern für diese Vorrichtungen, dieses scheint aber weit über den Stand der Technik hinauszugehen!

Der größte Fortschritt scheint in der chirurgischen Technik zu sein. Da die Elektronik auf einem flexiblen Substrat aufgebracht wird, kann sie in eine zylindrische Form gerollt werden. Beginnend mit der Elektrodenanordnung wird die gesamte Anordnung dann durch ein Nasenloch eingeführt. Der Elektrodenträger wird weiter durch die Eustachische Röhre zum Runden Fenster der Cochlea geführt und dort eingeführt in die Cochlea. Herkömmliche arthroskopische Instrumente werden dabei durch das entgegengesetzte Nasenloch eingeführt und auch durch einen kleinen Einschnitt in das Trommelfell. Es gibt dabei keine Rasur der Haare, keine anderen Einschnitte als am Trommelfell und daher nun keine Wartezeit vor der Aktivierung des CI!

Die Operation kann anscheinend mit einem milden Sedativum und einem Lokalanästhetikum durchgeführt werden. Da keine Notwendigkeit mehr besteht, das Zurückgehen  von Schwellungen und die Einheilung abzuwarten, kann das Implantat am Tag der Operation aktiviert werden.

Um die Batterie (oder einen Super-Kondensator) zu laden, wird eine Ladebox neben dem Bett stehen und die Energie drahtlos während des Schlaf übertragen.

Wichtige Punkte in den Eigenschaften:
  • Die Elektronik ist auf einem flexiblen Substrat aufgebracht, die für eine nasale Insertion aufgerollt werden kann.
  • Verwendung eines Superkondensators anstelle einer Batterie.
  • Einführung der Elektrodenanordnung durch die Eustachische Röhre und das Runde Fenster.
  • Abrollen des Substrats, damit es flach in der Stirnhöhle liegt.
  • Drahtlose Hochfrequenz-Aufladung.



Meine Gedanken hierzu: vermutlich würde das Mikrofon auf dem Elektrodenträger auf Höhe des Runden Fenster angebracht und sitzt damit hinter dem Trommelfell. Dann müsste noch sichergestellt sein, dass die Eustachische Röhre den Elektrodenträger nicht verstopft würde, denn sonst wäre der Druckausgleich nur schwer möglich! Bei mir z.B. ist dieser sehr schlecht, merke es jedes Mal bei Start und Landung im Flugzeug oder bei Fahrten zwischen Gebirge und Tälern bzw. dem Tiefland. Eventuell könnte man den Elektrodenträger so gestalten, dass er im Bereich der Eustachischen Röhre hohl ist und somit der Austausch von Luft zw. Cochlea und Nase u. Stirnhöhle möglich wäre!

Festzuschüsse statt Sachleistungen für Hilfsmittel?

Wie in diesen Tagen zu erfahren fordern die Gesundheitshandwerke und die Bundesregierung ein Festzuschusssystem für Hilfsmittel (Hilfsmittelkatalog), insbesondere sollen Hörgeräte dazu gehören! Das würde eine Aufgabe des Sachleistungsprinzip der gesetzlichen Krankenkassen bedeuten und wäre somit mit hohen Zusatzkosten für die betroffenen Patienten verbunden! Dann hätte man auch keine rechtliche Handhabe mehr wie aktuell, ggf. die volle Kostenerstattung bei den Kassen einzuklagen! Ein Festzuschuss bedeutet auch, dass alle Grade der Behinderung, Krankheit oder hier der Hörfähigkeit in einem Topf geschmissen würden wie bis ins Jahr 2012 auch bei den Festbeträgen!
Das kann ich nicht gut heißen! Die Erfahrung mit den bisherigen Festbeträgen zeigt, dass auf diese Weise eben kein Wettbewerb entstehen kann, der zu kostengünstigeren und besseren Hilfsmitteln führen würde! Es sollen wieder mal Sparmaßnahmen auf den Rücken der Patienten durchgesetzt werden und dies bei den aktuellen Überschüssen von fast 30 Milliarden € bei den gesetzlichen Krankenkassen!

Ich unterstütze damit die Position des DSB:



Achtet darauf, bei welcher Partei ihr bei der Bundestagswahl in diesem Jahr 2013 das Kreuzchen setzt! Nicht, dass es wirklich so weit kommt!

Quellen: Presseinformation der IHM

Samstag, 30. März 2013

Das Turbo-Ohr

Meine 2 Opus 2XS mit D-Spulen und Magneten der Stärke 4
 plus Ohrhaken für sicheren Halt.
30.03.2013: Habe nun das 2. CI links seit 6 Tagen aktiviert: es ist unglaublich, wie schnell es sich entwickelt, ich kann auf diesem Ohr faktisch da weitermachen, wo ich rechts mit dem 1. CI nach 15 Monaten angelangt bin! Es ist zwar noch vergleichsweise leise eingestellt, insbesondere der Hochton ist noch sehr leise, trotzdem verstehe ich Sprache links jetzt schon fast so gut wie rechts.
Ich bin ziemlich perplex über diesen krassen Unterschied in der Entwicklung und kann nur vermuten, dass, zum einen, das linke Ohr schon immer das etwas bessere Ohr war (zuletzt mit HG links 20% und rechts 10% Einsilber-Sprachverständnis) und zum anderen das Training des Hörzentrums in den letzten 15 Monaten durch das 1. CI zu diesem schnellen Erfolg verholfen haben.
Noch schwingt im Hintergrund eine "Glocke" mit, die dürfte dann in den nächsten Wochen nach und nach verschwinden. Der Höreindruck von beiden CI's zusammen insgesamt ist gut, doppelt so laut und deutlich, noch etwas fremd und muss mich etwas umgewöhnen, weil manches, auch Sprache, wieder mal anders klingt - wie ein anderer "Dialekt" - und deshalb doch ab und zu erstmal nachfragen muss... ;-)

04.04.2013: Wenn es so weiter geht, überholt das 2. CI links das erste rechts und rast unaufholbar davon! Ich konnte inzwischen die Lautstärke auf beiden Seiten deutlich erhöhen, so dass beide Seiten gleich laut sind, links ist der Hochton noch eingeschränkt, da werde ich noch einige Zeit benötigen, bis ich mich an die nötige Stimulation gewöhnt habe! Und total krass: inzwischen klappt auf der neuen Seite das Telefonieren besser als auf der alten Seite, obwohl das CI ja noch nicht optimal eingestellt ist und ich rechts 15 Monate üben konnte! Rechts konnte ich allerdings früher mit HG nicht telefonieren! Links war es dagegen eingeschränkt möglich.
Neben den schon oben erwähnten Gründen kann man nun insgesamt den Schluss ziehen, dass, wie auch die Ärztin am CCIC Tübingen meinte am letzten Termin, man besser nicht allzu lange, bis zur völligen Ertaubung, wie auch mein Fall zeigt, warten sollte mit einer CI-Implantation! Je früher, desto besser! Hören ist vor allem ein kognitiver Prozess, je weniger ankommt, desto mehr und schneller verlernt das Gehirn das Hören und Verstehen! Und umso langwieriger wird es, das Verlorene wieder ggf. aufzubauen und zu trainieren nach der Implantation...

07.04.2013: Die "Glocke" ist nun verschwunden. In 10 Tagen ist die nächste Anpassung geplant, dann können wir vielleicht den Hochton etwas anheben - bin  schon gespannt! Ansonsten läuft es sehr gut. Subjektiv verstehe ich links fast ebenso gut wie rechts, am Telefon ist, wie schon erwähnt, links sogar besser als rechts!
Auch höre ich nun noch mehr Details, den Tiefton höre ich noch besser also zuvor, so z.B. den Motor meines Autos, der zuvor akustisch sehr unauffällig war! ;-) Oder ab und zu den Straßenlärm im Haus, wenn ein Auto vorbei fährt, trotz Schallschutzfenster... Oder Verkehrsflugzeuge hoch oben am Himmel, zuvor unhörbar, brummen laut...  Dafür ist Musik um so interessanter! :-) Hat eben wie alles seine zwei Seiten der Medaille...

17.04.2013: Heute hatte ich wieder eine neue Anpassung. Es läuft sehr gut! Der Hochton konnte links etwas angehoben werden und haben versucht, die CI's so abzustimmen, dass beide Seiten insgesamt gleich laut klingen. Bei der Logopädie im Anschluss stellten wir fest, dass ich links schon jetzt nach etwa 4 Wochen deutlich einfacher und schneller verstehe als rechts! Boah!!! Ich bin ziemlich perplex! Denn ich stellte mich ja eher auf eine längere Tour ein wie beim 1. CI...

Sonntag, 17. März 2013

Cochlear: kommt neuer HdO-Prozessor Sommer 2013?

Auf folgender Seite sind erste Infos und ein Bild über den neuen HdO-Prozessor zu finden!

CochlearImplantHelp hat auch wie ich hier eine Tabelle mit einer Übersicht der 4 bekanntesten CI-Hersteller und ihrer Produkte erstellt - hier ist zu lesen: angeblich wird auch von Cochlear ein neues Implantat kommen mit mehreren, unabhängig ansteuerbaren Stromquellen ähnlich wie bei AB oder Med-El!? Was dann Cochlear erlauben würde, bessere Kodierungsstrategien (mehr virtuelle Kanäle, Feinstruktur) einzusetzen bei Verwendung der neuen Prozessoren.

Der neue Prozessor wird in zwei Größen kommen, nur der grössere wird allerdings noch einen Port haben, um externes Zubehör anschließen zu können, vermutlich wird der kleinere zumindest eine T-Spule haben, so kann man dann über eine Bluetooth-Induktionsschleife wie das CM-BT2 von Humantechnik über diesen Umweg dann FM-Anlagen, MP3-Player, Smartphones und ähnliches anschließen.

Hmm, bin etwas verblüfft, daß Cochlear nicht wie Med-El eín modulares Design entwickelt, und somit über die verschiedenen Batterieteile alle Optionen bezüglich Anschlüssen offen hält, sondern diesen Aufwand treibt, zwei Prozessoren einzuführen!?

Hier sind noch weitere Quellen von Tina zu den Prozessoren und zur neuen Fernbedienung.

Nachtrag 26.05.2013: Offizieller Start am Markt, hier weitere Infos direkt von Cochlear. Hier ist nun auch beschrieben, dass die neuen Prozessoren auch eine neue 2.4-GHz-Drahtlos-Technik integriert haben, die von GN Resound lizenziert wurde. Über ein Gateway lassen sich dann die verschiedensten Multimedia- und/oder Bluetooth-Geräte und ähnliches ankoppeln.

Freitag, 22. Februar 2013

Das 2. CI ist drin!


Röntgen-Aufnahme am Tag nach der OP: zeigt den Sitz des CI links, 
oben sind der Magnet, die Spule, darunter das Gehäuse des Chip
und darunter der Elektrodenträger zu sehen. Es ist gut erkennbar,
wie er in die Cochlea eingeführt wurde. Auch der Elektrodenträger
vom CI rechts ist auf dem Bild erkennbar.
Diesen Montag hatte ich wieder den großen Tag: mir wurde nun das 2. CI wieder am CCIC Tübingen auf der linken Seite eingesetzt. Gleich um 8 Uhr kam ich dran und wachte dann mit einem dicken Verband um den Kopf kurz vor 15 Uhr wieder auf. In der ersten Nacht hatte ich starke Übelkeit und hing am Spucknapf wegen den Nachwirkungen der Narkose! Aber schon am Mittwoch wurde ich wieder entlassen und es läuft alles planmäßig, ab und zu zwickt es sehr im Mittelohr und habe etwas Tinnitus, muss mich noch sehr schonen, so daß die geklebte Narbe und Kopfhaut gut verheilen und das Implantat gut einwachsen können. Tinnitus und Schmerzen werden in den nächsten Tagen wohl zurückgehen. Es sind auch keine Beeinträchtigungen von Geschmacks- und Gesichtsnerv feststellbar.

Blau: Mein Restgehör (Knochenleitung) links am Tag
nach der OP. Rot: Restgehör im  Freifeld vor der OP.
Auffällig war, dass seit dem Aufwachen nach der OP mein Höreindruck vom CI rechts deutlich verändert ist: hier der Tiefton zuerst leiser und der Hochton wieder deutlich empfindlich unangenehm laut. Dies scheint durch die Narkose, Medikamente und Infusionen während der OP zu kommen und wird sich laut Aussagen anderer CI-Träger wieder geben. Na, denn... ;-)

Am Tag nach der OP wurden gleich Hörtest und Röntgen-Aufnahme gemacht, sieht alles sehr gut aus! Diesmal habe ich Med-El Concerto mit Elektrodenträger Flex28 erhalten. Dieser Elektrodenträger ist mit 28 mm 3 mm kürzer als die FlexSoft am CI rechts, so konnte man diesmal unterhalb von 500 Hz das Restgehör auch über die Schallleitung wohl komplett erhalten, wie ich inzwischen selbst feststellen konnte beim Reiben auf der Kopfhaut und Verband.

6. Tag: Wie beim 1. Mal sammelt sich nun hinter dem Trommelfell Flüssigkeit, der schlecht abfliesst, da meine Eustachischen Röhren schlecht durchgängig sind (schlechter Druckausgleich z.B. beim Fliegen), und übt nun Druck aus, der einen Druckschmerz auslöst. Ist mit etwas Ibuproven (gut, da auch entzündungshemmend) gut im Griff, der Spuk sollte dann in ein paar Tagen wieder vorbei sein. Der Tinnitus ist wieder verschwunden.

8. Tag: Langsam lassen nun die Schmerzen und der Druck nach. Bleibe auch von Tinnitus, Schwindel und sonstigen Auffälligkeiten weiterhin verschont. Der Höreindruck vom CI rechts hat sich ebenfalls wieder normalisiert, ähnlich wie vor der OP.

10. Tag: Der Druck und die Flüssigkeiten hinterm Trommelfell haben sich wieder abgebaut. Der Heilungsprozess läuft soweit sehr gut - habe noch etwas Kopfschmerzen und der Kreislauf ist noch etwas schlapp. Die nächste Zeit muss ich noch sportliche Aktivitäten vermeiden, sich zu bücken und schwere Lasten zu heben. Das Ohrläppchen und die Kopfhaut über dem Implantat fühlen sich pelzig und etwas taub an - das wird mich noch einige Monate begleiten... ;) Jetzt konnte ich es auch wagen, die Haare kurz mit wenig Wasser zu waschen und gleich alles vorsichtig mit dem Handtuch abzutupfen.

13. Tag: Ab und zu zwickt es noch im Ohr, die Narbe ist noch empfindlich und das Ohr fühlt sich etwas taub an. Morgen kann ich wieder zur Arbeit - im Büro ist das ok. Bin nun auf die Erstanpassung Ende März gespannt!

18. Tag: Der Heilungsprozess schreitet weiter voran, die Narbe ist schon richtig zu, noch ist die Haut über dem Implantat und der Narbe allerdings noch sehr geschwollen. Das wird in den nächsten Wochen noch sich weiter normalisieren. Momentan ist es so, dass wenn ich mein Ohr anfasse, einen sehr leisen Tinnitus (hier ein hoher Piepston) auslöse, der nach einiger Zeit wieder vergeht, dies passiert auch, wenn ich auf dieser Seite schlafe und das Kopfkissen auf das Ohr drückt. Spätestens, wenn die Erstanpassung ist, wird das vorbei sein, da bin ich mir sicher...
Momentan höre ich auf diesem Ohr über den Schallweg nichts! Da ist im Mittelohr hinter dem Trommelfell was blockiert (wahrscheinlich Blut, Schorf, etc.)! Solange Druck durch stauende Flüssigkeiten da war, hat dies den Schall beim Reiben auf dem Kopf übertragen...
In 2 Monaten oder später kann ich dazu mehr sagen, ob das wieder durchgängig wird. Zumindest die Knochenleitung ist ja im Tieftonbereich noch komplett da wie vor der OP laut der Messung.
Da ich seit der OP nun momentan nur rechts mit dem CI höre, kann ich mich inzwischen dem Eindruck nicht verwehren, dass das HG links vor der OP zuletzt eher gestört hat, da der Höreindruck und das Verstehen mit dem CI rechts jetzt eher noch besser geworden sind! Der Alltag ist eben doch der beste Lehrmeister! Mit meiner Logopädin mache ich jetzt Übungen am Telefon ( ;) geht immer besser) und mit Nachsprechen von durch Schnellsprechern, Mann und Frau, gesprochenen Sätzen auf CD's, verstehe blind sofort ca. 70% der Sätze, den Rest dann mit Wiederholung auch blind (ohne Mundbild) durch die Logopädin! Am Telefon bin ich allgemein allerdings schon noch darauf angewiesen, dass die Gesprächspartner langsam und deutlich sprechen!
Die erste Zeit mit dem 2. CI wird sicher erst mal beschwerlich sein bis die Höreindrücke links und rechts im Einklang sind... Puhhh, bin aber guten Mutes! :)

26. Tag: Die letzten Tage war ich nun doch noch von scheußlichen Migräne-Attacken (habe ich seit 10 Jahren mehr oder weniger) geplagt, weil der Trigeminus (Gesichtsnerv) sich als gereizt bemerkbar macht - die linke Gesichtshälfte fühlt sich leicht pelzig an - und es wird nun wieder besser. Beim Bücken, Kopf drehen und Anfassen des Ohrs meldet sich immer noch der leise Tinnitus. Denke, es wird noch einige Wochen dauern bis sich alles beruhigt hat und hinterm Ohr alles abgeschwollen ist, die Narbe ist gut verheilt, noch leicht empfindlich. - Alles also etwas langsamer angehen...

32. Tag: Hatte einen Mega-Schub am rechten Ohr... Es ist extrem laut beim Einschalten des CI, muss um 10 Stufen die Lautstärke reduzieren, so dass ich den Eindruck habe auf dem Niveau der letzten Monate zu liegen.
Wahrscheinlich hängt das mit den Migräne-Attacken zusammen - jetzt einige Tage später hat sich der Höreindruck wieder "normalisiert", Lautstärke und Stimulaton sind wieder wie die letzten Monate.

Die Erstanpassung: Am Montag, 25.03., hatte ich nun die Erstanpassung des 2. CI! Diesmal ist es schon ein sehr toller Start! Konnte direkt nach der Einstellung schon Geräusche, Tierlaute unterscheiden und Gesprochenes verstehen! Den Tiefton konnte man schon recht laut einstellen. Je höher aber die Frequenzen, desto glockiger noch ist der Klang und desto leiser mussten wir diese stellen, da sonst erst mal zu unangenehm. Die Kanäle 10,11 und 12 sind noch nur sehr leise! Die Kombination beider Seiten klingt jetzt sehr tieftönig und kraftvoll! Bin jetzt schon sehr positiv überrascht, dass ich jetzt so einen schnellen Einstieg habe und lässt mich hoffen, dass in einem halben Jahr beide Seiten vergleichbar gut und weit sind...

55. Tag: Die Nebenwirkungen sind inzwischen fast alle weg und die Migräne-Attacken werden weniger bzw. sind wieder auf üblichem Niveau wie vor der OP... Auch der Tinnitus wird leiser und seltener, witzig ist, dass ich hier einen Ein- und Ausschaltknopf hierfür habe! ;-) An geht es bei Druck am Hinterkopf bzw. wenn ich den Kopf nach rechts drehe, Aus geht es bei Druck auf das Ohrläppchen links oberhalb des Gehörgangs. Über die weitere Hörentwicklung berichte ich hier.

Donnerstag, 31. Januar 2013

Advanced Bionics: neuer CI-HdO-Prozessor kommt Sommer 2013

Auf folgender Seite http://cochlearimplantonline.com/site/more-details/ sind erste Informationen zum neuen Prozessor von Advanced Bionics zu finden. Erste Bilder und weitere Infos findet ihr in dieser Broschüre. Die Einführung des Prozessors ist für diesen Frühjahr/Sommer 2013 geplant.

Der neue Prozessor ist deutlich schmäler als der Vorgänger und hat nun die Grösse ähnlich etwa eines Cochlear N5. Der Opus2 XS von Med-El bleibt also immer noch deutlich kleiner. Den Löwenanteil des Platzes nimmt inzwischen bei allen der Akku oder bzw. das Batterieteil ein, d.h. es scheint eine gewisse Untergrenze angesichts des Strombedarfs der CI's erreicht zu sein.

Sehr interessant ist beim neuen Prozessor von AB die Integration der Funktechnik von Phonak, so dass das Zubehör wie z.B. das iCom oder ComPilot von Phonak mit diesem Prozessor ebenfalls genutzt werden können und es auch mit Hörgeräten von Phonak direkt kommuniziert bzw. sich abstimmt für Funktionen wie z.B. Duophone (die Telefonstimme wird per Funk auf das CI/HG auf der anderen Kopfseite mit übertragen und ermöglicht so beim Telefonieren beidseitiges Hören ohne Nutzung einer Induktionsschleife), QuickSync oder ZoomControl...

Sonntag, 27. Januar 2013

Nach 13 Monaten mit CI

Mein Audiogramm vom 07.01.2013
Zum Jahresbeginn 2013 hatte ich wieder mal eine neue Anpassung meines CI rechts. Ich hatte inzwischen alle Regler für IDR und die Lautstärke meiner Fernbedienung am Anschlag auf Maximum, was sie hergab. Diesmal wurde nur überprüft und ggf. angepasst, dass die Töne der benachbarten Kanäle gleich laut klingen und die Stimulation der allerhöchsten Töne leicht reduziert. Dafür wurde der IDR standardmäßig auf 100% gestellt und der Eingangspunkt so abgesenkt - verschoben -, dass leisere Stimmen nun lauter wurden und somit verständlicher. Über die Fernbedienung bekam ich wieder etwa 6 Stufen Spielraum nach oben, um die Lautstärke selbst nach Gefühl weiter erhöhen zu können... inzwischen habe ich hier wieder um 4 Stufen erhöht ;)... erlebe also wieder neue, krasse Sensationen, wie zum Beispiel, dass es in der Waschstraße ganz grauslich scheppert und klappert - wo es früher "nur" tief "brummte" und "summte" - so dass ich Angst um das Auto bekomme. ;) Und das Gebläse "brüllt" zum Trocknen über den ganzen Platz auf 30m Entfernung! An vorbeifahrende Autos auf der Straße habe ich mich wieder gewöhnt, sie waren in den letzten Tagen "ohrenbetäubend" laut.
Fazit: in Übungen bei meiner Logopädin erziele ich jetzt knapp 70% Verständnis von Einsilbern, oft tippe ich knapp daneben auf sehr ähnlich klingende Wörter (z.B. "Laus" statt "Maus"), blind gesprochene Sätze am Telefon auch ebenfalls zu etwa 70% (allerdings langsam, in kurzen Sätzen und deutlich gesprochen). Radio-Ansagen u. Nachrichtensprecher usw. verstehe ich fast immer... :) Problematisch ist es noch, wenn mich jemand von der "falschen" Seite von links anspricht, wo ich noch das HG habe, dann überhöre ich es öfters oder verstehe es nicht. Auch das Richtungshören fehlt fast vollständig. Ende Februar 2013 ist voraussichtlich die Implantation des 2. CI geplant. Es führt kein Weg daran vorbei... Auch der Versuch, das HG lauter zu stellen hilft nicht wirklich.
Etwas irreführend ist die Messung vom 07.01.2013 im Labor des CCIC Tübingen direkt nach der Anpassung: direkt nach einer neuen Anpassung versteht man nicht unbedingt besser, da der Klang durch die neue Anpassung und die Bedingungen im Labor zuerst ungewohnt ist... Im Vergleich hat sich laut Labor seit August 2012 kaum etwas verändert!? In der Praxis dagegen schon sehr! Noch im Mai 2012 benötigte ich noch sehr hohe Lautstärken für gutes Sprachverständnis!
Deutlich zu sehen ist aber, dass das Sprachverständnis mit CI kaum schlechter wird bei leiseren Stimmen - dagegen geht das Verständnis mit HG gegen Null zurück unter 65 dB (Zimmerlautstärke)! Meine Hörschwelle liegt nun etwa bei 30 dB.

Mittwoch, 23. Januar 2013

The Corrs

Höre mir immer wieder Songs von The Corrs an, spielen mit klassischen Instrumenten und sehr hörenswert ist auch der Gesang insbesondere von Andrea Corr:


Die Videos sind untertitelt und somit ein sehr schönes Training zum Musik-Hören mit dem CI: ich bin schon soweit, dass ich den Gesang akustisch verstehe, wenn ich den Untertitel mitlese...

Dienstag, 22. Januar 2013

Endlich hören!

Hier eine Info zu einer Sendung, die am Sonntag, den 20.01.2013 im HR, d.h. dem Hessischen Rundfunk, gesendet wurde:


Es erzählt über Natalie Girth, die sich als Gehörlose ein CI einsetzen liess, und ihren Weg und Erfahrungen damit! Es zeigt sehr gut, wie langwierig, steinig, beschwerlich und aufwendig es ist, bis man - als Gehörloser od. bzw. als von Geburt an Resthöriger - einen guten Hörerfolg erreichen kann!

Eine ältere Sendung von 2010 findet ihr hier in der ARD Mediathek.

Nachtrag 08.03.2013: Ich bekam den Hinweis, und gebe es hiermit weiter, dass der Film "Natalie oder der Klang nach der Stille" (Verlag jungwiehagen film gmbh) über Amazon bezogen werden kann. Die DVD enthält Untertitel.

Sonntag, 6. Januar 2013

Mit CI im Weihnachtszirkus 2013

Diese Woche war ich mit meiner Familie im Heilbronner Weihnachtszirkus: eine extreme, schwierige, aber doch sehr schöne, neue Situation für mein CI-Ohr! Es war extrem laut, die Musik fremd und doch ein Hochgenuss und, siehe da, ich verstand direkt die Ansagen und den Zirkusdirektor zu etwa 80%, einige Wörter fehlten! Dabei war es dunkel und auf die Entfernung von über 20 Metern war es unmöglich, von seinen Lippen abzusehen.

Ich bin inzwischen wieder mit allen Reglern (Lautstärke, IDR) auf meiner Fernbedienung am Anschlag auf Maximum! Brauche dringend eine neue Anpassung, merke, dass gerade in leiseren Situationen im mittleren Frequenzbereich zu wenig da ist, etwas verzerrt ist, und so die Verständlichkeit dann vergleichsweise erschwert ist. Nächste Woche, nach meiner neuen Anpassung, wird das, hoffe ich, besser werden...

Das Telefonieren ist nun deutlich einfacher geworden, es wird immer verständlicher und somit bin ich nun inzwischen bereit für das 2. CI auf dem linken Ohr! Es ist in meinem Fall nicht möglich, HG und CI unter einem Hut zu bringen, das HG-Ohr ist subjektiv trotz HG und mit maximaler Verstärkung, auch hier mit dem Regler am Anschlag, fast taub und auch das Richtungshören fehlt, da das CI dominiert. Auch im Störlärm oder grösseren Runden - eben der ganz normale Alltag - würde es mit 2 CI's nochmals besser werden mit dem Sprachverstehen! Die Natur hat es nicht ohne Grund so eingerichtet, dass der Mensch 2 Ohren hat!