Samstag, 4. Mai 2013

CI Simulation

Manche wird es interessieren, wie ein CI-Träger eigentlich seine Umgebung und Sprache hört. Die Information, die ein CI dem Gehirn vermitteln kann, ist zum Vergleich mit "normalem" Hören deutlich reduziert vor allem in der Zahl der Frequenz- bzw. Tonkanäle, d.h. der Zahl unterscheidbarer Töne. Je nach CI und Kodierungstrategie können 100 bis 250 Töne unterschieden werden. Ein Normalhörender kann dagegen mehr als 3000 Töne unterscheiden.

Einen Eindruck davon, wie das zuerst klingen kann, kann hierbei die folgende Seite


vermitteln.

Ich selbst als CI-Träger, kann die Aussagekraft der Demos nicht wirklich beurteilen, da ich selbst ja "verstümmelt" höre. Die Originale verstehe ich jetzt allerdings sehr gut, die dazugehörige Demonstration dagegen ist sehr verstümmelt, blechern und eher unverständlich.

Nicht erschrecken: der "schräge" Klang der Demos bleibt nicht so! So oder ähnlich kann es in der Anfangszeit klingen.
Je nach Hörstatus und Hörbiographie unterscheidet sich das Hören mit CI zuerst individuell sehr! Es reicht von Spüren, Ziepen über Gong- oder Piepstönen mit jeder Silbe, Roboter-/Mickey-Mouse-Stimmen wie in diesen Demos bis zu sofortigem Erkennen von Geräuschen und Sprachverstehen nach der Erstanpassung! Oft ist dabei der Klang in der ersten Zeit sehr verzerrt, die Stimmen undeutlich/zu leise und Nebengeräusche dominant.
Mit dem Lern- und Gewöhnungsprozess über Wochen und Monate wird es schrittweise mit jeder Anpassung, und ggf. jeweils verzögert nach Tagen, immer verständlicher und den Klang empfindet man dann als immer normaler und natürlicher... (siehe dazu auch die CI-FAQ, Abschnitt zu Was passiert bei der Erstanpassung (EA) und danach?)

Somit, trotz aller Einschränkungen, ist für mich das Hören mit inzwischen 2 CI's mit dem Lern- und Gewöhnungsprozess von seit über einem Jahr nun viel besser als ich je in meinem Leben bisher auch mit den stärksten Hörgeräten hörte und hört sich inzwischen sehr natürlich an!

Für Normalhörende geben diese Demos eine kleine Vorstellung, dass das CI eben einen nicht normalhörend macht und was an Informationsgehalt das CI in etwa vermitteln kann. Das Wunder ist, was das Gehirn leisten kann, daraus später Verständliches zu kombinieren!

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