Donnerstag, 24. November 2011

Die Erstanpassung

Heute war ein langer Tag! Hatte heute die Erstanpassung des CI am rechten Ohr mit 2 Sitzungen morgens und nachmittags und abends ein kurzes Gespräch mit einigen Tests in der Logopädie.

Man bekommt einen Koffer, der Erstausstattung (bei Med-El Maestro, bei den anderen Herstellern bekommt man ähnlich große Pakete...) mit vielen Utensilien, deren Handhabung und Zweck erklärt werden.

Die eigentliche Anpassung lief dann so ab: zuerst wurden die 12 Stimulationskanäle eingestellt, ich mußte bestimmen, wann der zu hörende Tön des Kanals jeweils angenehm laut war. Danach wurden 4 Programme mit FS4 eingestellt, die jeweils etwas mehr Stimulation erzeugen.

Danach hieß es rauszugehen und reinzuhören in die Programme: es ist alles noch sehr gedämpft, Straßen- und Motorengeräusche sind noch nicht zu hören. Lautere Geräusche werden von mir ab und zu als ein "Gong" gehört und/oder gleichzeitig ein "Flash" gespürt, gefühlt. Später im Lauf des Mittag und Nachmittag konnte ich den Rythmus erkennen und die Tonhöhe oft unterscheiden. Sätze, Wörter, Geräusche werden bisher von mir als ein "Gong" oder eine Abfolge von "Gongs" erkannt. Im Lauf des Tages wurde der Rythmus und die "Gong"-Abfolgen etwas differenzierter. In der 2. Sitzung wurde die Lautstärke nochmals angehoben, es tut sich laut der Messwerte was im Kopf, auch wenn das von mir noch nicht direkt zu spüren ist...

D.h. es ist noch zu früh, um Sprache usw. zu erkennen. Das Gehirn muß jetzt erstmal umlernen, und aus den Reizen durch die Stimulation, in den nächsten Tagen und Wochen, immer mehr Einzelheiten differenzieren.

Ich habe jetzt natürlich etwas gemischte Gefühle, man hofft zuerst, daß es schneller geht, auch wenn man es besser weiß bzw. wissen sollte! ;-) Aber in Anbetracht meiner Hörbiographie war und ist jetzt nicht mehr zu erwarten: die Frequenzen ab etwa 2 KHz waren für mich noch nie hörbar, d.h. mein Gehirn weiß nun mit diesen neuen Reizen momentan nichts anzufangen und höre das nun jeweils als "Gong"! ;-) Spätertaubte (mit nicht zu langer Taubheit) dagegen können aus ihrer Erinnerung profitieren, ihr Hörzentrum ist entsprechend vorgeprägt: bei ihnen kann es schon sein, daß sie innerhalb von Stunden Geräusche erkennen bzw. sogar Stimmen erkennen, verstehen können.

Ich bin erstmal soweit froh, daß keine Elektroden abgestellt werden mussten und nicht der Gesichtsnerv etc. stattdessen gereizt wird.

Nun heißt es, sich in Geduld zu fassen! :-)

1 Kommentar:

  1. toll, das freut mich für dich.
    ich bin gespannt, wie morgen sich das Hören entwickelt...
    grüße

    AntwortenLöschen