Montag, 28. November 2011

Es zischelt!

Jede Nacht verdrahten sich im Schlaf Synapsen neu, so scheint es!?

Seit heute morgen hat sich auf dem CI-Ohr der "Flash" zu einem oft ziependen Zischeln gewandelt. Die "Gongs" sind verschwunden. Höre jetzt höchste Frequenzen recht laut, nehme es als Ton wahr und spüre es nicht nur - oft ist es (noch?) auch ziemlich unangenehm. Dagegen werden mittlere und tiefe Frequenzen von mir noch sehr undeutlich wahrgenommen, sind meist zu leise bzw. nicht zu hören.

Zu den gut hörbaren Dingen gehört z.B. das Rascheln von trockenem Laub, wenn man darüber läuft, oder das Kratzen beim Schneiden mit Messer und Gabel beim Essen oder das Klappern mit dem Küchengeschirr. Dagegen sind z.B. Stimmen noch sehr unkenntlich auf dem CI-Ohr.

Die Diskussion gerade bei "Hart aber fair" im TV ist momentan für mich ein Gebrumme mit lautem Zischeln! ;-)

Samstag, 26. November 2011

Tag 2 nach der Erstanpassung

In den letzten Stunden hat sich einiges geändert, der "Gong" ist fast gegangen, der "Flash" dagegen bleibt noch: jedes Geräusch oder Stimme beginnt nach jeder Pause mit diesem "Flash", das eher vom Gefühl her nicht zu hören, sondern als Vibrieren oder leichtes Ziehen zu spüren ist! Schwer zu beschreiben: wie leichte "Stromschläge"?!

Das eigentliche Geräusch oder bzw. die Stimme geht dann weiter, ist aber meist eher so leise, dass fast nur erahnbar. Ich bin mir deswegen so sicher, daß ich es rechts mit dem CI höre und nicht links mit dem HG, weil ich eine Induktionsschleife (Humantechnik CM-BT2) an mein Smartphone ankoppelte, und so z.B. die Tagesschau oder Videos auf www.spiegel.de anschaute auf dem Smartphone. In Verbindung mit Lippenlesen konnte ich erahnen, was die Sprecher sagten, und was das "Summen" aus dem CI bedeuten sollte...

Es ist somit so leise, dass eher nichts zu verstehen ist. Andererseits sind andere Geräusche wie z.B. das Klappern von Tassen schon sehr laut bzw. beginnen mit einem starken "Flash" - eher ziemlich unangenehm. Ein Aha-Erlebnis hatte ich gestern, als ich das Klicken beim Drehen des Mittelrades meiner Computer-Maus ziemlich deutlich hörte, das Klangbild war ähnlich, wie ich es bisher kannte, nur sehr viel schriller, d.h. der Anteil an hohen Frequenzen waren deutlich lauter... Jedes Ding hat nun ein neues Klangbild, das jetzt entdeckt werden muß! ;-) Nur leider sind meine Möglichkeiten noch sehr beschränkt, weil das meiste noch kaum hörbar bzw. verstehbar ist, weil einfach zu leise...

Ähnliches berichtet auch NQLB in seinem Blog. Scheint öfters so zu beginnen und beruhigt mich jetzt doch etwas. ;-)

Donnerstag, 24. November 2011

Die Erstanpassung

Heute war ein langer Tag! Hatte heute die Erstanpassung des CI am rechten Ohr mit 2 Sitzungen morgens und nachmittags und abends ein kurzes Gespräch mit einigen Tests in der Logopädie.

Man bekommt einen Koffer, der Erstausstattung (bei Med-El Maestro, bei den anderen Herstellern bekommt man ähnlich große Pakete...) mit vielen Utensilien, deren Handhabung und Zweck erklärt werden.

Die eigentliche Anpassung lief dann so ab: zuerst wurden die 12 Stimulationskanäle eingestellt, ich mußte bestimmen, wann der zu hörende Tön des Kanals jeweils angenehm laut war. Danach wurden 4 Programme mit FS4 eingestellt, die jeweils etwas mehr Stimulation erzeugen.

Danach hieß es rauszugehen und reinzuhören in die Programme: es ist alles noch sehr gedämpft, Straßen- und Motorengeräusche sind noch nicht zu hören. Lautere Geräusche werden von mir ab und zu als ein "Gong" gehört und/oder gleichzeitig ein "Flash" gespürt, gefühlt. Später im Lauf des Mittag und Nachmittag konnte ich den Rythmus erkennen und die Tonhöhe oft unterscheiden. Sätze, Wörter, Geräusche werden bisher von mir als ein "Gong" oder eine Abfolge von "Gongs" erkannt. Im Lauf des Tages wurde der Rythmus und die "Gong"-Abfolgen etwas differenzierter. In der 2. Sitzung wurde die Lautstärke nochmals angehoben, es tut sich laut der Messwerte was im Kopf, auch wenn das von mir noch nicht direkt zu spüren ist...

D.h. es ist noch zu früh, um Sprache usw. zu erkennen. Das Gehirn muß jetzt erstmal umlernen, und aus den Reizen durch die Stimulation, in den nächsten Tagen und Wochen, immer mehr Einzelheiten differenzieren.

Ich habe jetzt natürlich etwas gemischte Gefühle, man hofft zuerst, daß es schneller geht, auch wenn man es besser weiß bzw. wissen sollte! ;-) Aber in Anbetracht meiner Hörbiographie war und ist jetzt nicht mehr zu erwarten: die Frequenzen ab etwa 2 KHz waren für mich noch nie hörbar, d.h. mein Gehirn weiß nun mit diesen neuen Reizen momentan nichts anzufangen und höre das nun jeweils als "Gong"! ;-) Spätertaubte (mit nicht zu langer Taubheit) dagegen können aus ihrer Erinnerung profitieren, ihr Hörzentrum ist entsprechend vorgeprägt: bei ihnen kann es schon sein, daß sie innerhalb von Stunden Geräusche erkennen bzw. sogar Stimmen erkennen, verstehen können.

Ich bin erstmal soweit froh, daß keine Elektroden abgestellt werden mussten und nicht der Gesichtsnerv etc. stattdessen gereizt wird.

Nun heißt es, sich in Geduld zu fassen! :-)

Samstag, 19. November 2011

Tag 30 nach der OP

Inzwischen macht sich ein sehr leiser, allerdings nicht nervender Tinnitus bemerkbar, entweder als Singen oder Summen, der dem CI-Ohr zugeordnet werden kann, oder als sehr leises Rauschen, der sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn ich nachts links das Hörgerät abgelegt habe. Das Rauschen kann nicht lokalisiert werden, kommt mitten aus dem Kopf...
Wenn das CI aktiviert wird, hat das Ohr wieder was zu arbeiten, dann wird der Tinnitus sicher, so die allgemeine Erfahrung, zurückgehen.

Am kommenden Donnerstag wird meine Erstanpassung sein: bin schon sehr gespannt, was da auf mich zukommen mag!?

Ansonsten juckt es sporadisch über dem Implantat, die Schwellungen gehen weiter zurück. Im Mittelohr scheint noch einiges verklebt zu sein, sporadisch merke ich, daß sich was auf dem CI-Ohr "öffnet" und dann dort etwas hören kann.

Es wird schon...

Dienstag, 8. November 2011

Tag 19 nach der OP

Inzwischen hat sich der Schnupfen sehr gebessert! Der Heilungsprozess schreitet voran!

Eines möchte ich noch erzählen: Ich trage ja auch eine Brille. Jetzt, da die Operationsnarbe entlang dem Ansatz der Ohrmuschel geht, ist eine Brille mit gebogenem Bügel sehr ungünstig und eher schmerzhaft, da sie dann auf die Narbe oder jetzt auf die Schwellungen bzw. Beule hinter dem Ohr abdrückt! Zum Glück habe ich noch als Ersatz eine andere Brille mit geradem Bügel. Zumindest zum Autofahren und für die Bildschirmarbeit muß ich schon eine Brille aufsetzen...Hmmm, d.h. also, überlegt euch dann etwas ;-), falls ihr ebenfalls in die Verlegenheit kommt.

Langsam werde ich ungeduldig, kann den Erstanpassungstermin kaum erwarten! :)

Freitag, 4. November 2011

Tag 15 nach der OP

Der Heilungsprozeß schreitet voran, die Narbe verheilt gut. Inzwischen juckt der Hinterkopf im Bereich des Implantats ziemlich, ein Zeichen dafür, daß die Blutgefäße wieder zusammenwachsen - nur vorsichtig und leicht kratzen, nicht, daß da drunter was (das Implantat) verrutscht! Das Taubheitsgefühl in Ohr und am Hinterkopf geht zurück, ab und zu habe ich noch ein Fremdkörpergefühl am Hinterkopf rechts - das wird mich wohl noch eine Weile begleiten. Ebenso habe ich keinerlei Schwindel mehr!

Der Gesichtsnerv hat sich wieder vollständig beruhigt: das Kribbeln im Gesicht und Taubheitsgefühl im Gesicht und auf der Zunge ist wieder weg!

Dafür hat sich der Schnupfen sehr ausgeartet, zum Glück ist das CI-Ohr jetzt davon nicht betroffen, dafür höre ich heute auf dem HG-Ohr schlechter... Kann ich hoffentlich jetzt am Wochenende auskurieren...

Das Arbeiten im Büro geht gut, fast den ganzen Tag programmiert und getestet.

Bei körperlicher Arbeit, bei der man sich öfters bücken oder schwere Dinge heben muß, würde ich allerdings eher dazu raten, mind. 4 Wochen krankzuschreiben, da die Wunde am Kopf dann erst besser und vollständig verheilt sein sollte.

Mittwoch, 2. November 2011

Tag 13 nach der OP

Inzwischen hat sich der Gesichtsnerv beruhigt, das Kribbeln im Gesicht hat nachgelassen.

Nun gilt es abzuwarten und zu hoffen, daß keine weiteren Probleme auftreten! Ab heute wird wieder gearbeitet...

Die Erstanpassung wird am 24. November sein - bin schon gespannt!

Dienstag, 1. November 2011

Tag 11 nach der OP

Seit heute habe ich nun ein Kribbeln und leichtes Taubheitsgefühl im Gesicht und auf der Zunge, das von der rechten Gesichtshälfte ausgeht. Der Gesichtsnerv scheint gerade ziemlich gereizt, evtl. besteht hier noch der Zusammenhang mit den Schmerzen im Mittelohr und Kopfschmerzen (Migräne?) vor 4 Tagen. Das Kribbeln ist ähnlich wie bei Ankündigung einer Migräne oder Symptom einer latenten Migräne.

Ansonsten momentan keine Schmerzen.

Tja, wenn das nicht bis Mittwoch besser wird, lass' ich das in Tübingen nochmal kontrollieren...

Deswegen ist es m.E. wichtig, wegen möglicher Komplikationen, Störungen des Heilungsprozesses und insbesondere wegen des Aufwandes bei der Nachsorge eine wohnortnahe Klinik zu wählen!