In den letzten Wochen machte ich weitere kleine Fortschritte: das Verstehen auf dem CI-Ohr wird allgemein immer besser: z.B. bei der Logopädie treffe ich bei den Übungen zu Zwei- und Einsilbern immer öfter bzw. nenne meist sehr ähnlich klingende Wörter. Auch konnte ich inzwischen wieder auf das 1. Programm zurück und dort die Lautstärke ein wenig weiter erhöhen. Zur Erinnerung: es ist das Programm, das bei mir vor der letzten Anpassung Ende Juli 2012 Irritationen auslöste: Juckreiz unter der Haut um das Implantat herum und um Nase und Mund herum bzw. Stechen am Hinterkopf...
Jetzt vertrage ich die Stimulation und kann weitere, kleine Schritte weitergehen auf dieser langen Gratwanderung des Gewöhnungs- und Lernprozesses.
Problematisch sind zur Zeit noch insbesondere relativ leise sprechende Menschen, die etwas entfernt in grösseren Räumen stehen: hier nahe an meiner Hörschwelle reicht das Sprachverständnis noch kaum aus. Normalhörende hatten aber in diesen Situationen noch keine Schwierigkeiten. Somit muss ich versuchen, die Lautstärke des CI schrittweise noch weiter anzuheben...
Auch das Telefonieren auf dem CI-Ohr rechts geht immer besser, ist aber für mich noch sehr "gewöhnungsbedürftig": die Stimmen sind laut oder sehr laut, je nach Telefon klingen sie aber teilweise noch sehr "verzerrt", "fremd" wie eine Fremdsprache und muss dann immer wieder auf das linke HG-Ohr wechseln, das ich bisher immer zum Telefonieren nutzte. Am besten geht es noch mit meinem Handy! Mit anderen Telefonen, ob schnurlos oder stationär, habe ich bisher mehr Schwierigkeiten wg. der anderen Klangqualität der Lautsprecher im Hörer. D.h. hier brauche ich noch sehr viel Training! Wohlgemerkt, rechts konnte ich früher noch nie telefonieren!
Je besser mein CI-Ohr wird, dominanter wird, desto leiser wird nun subjektiv das HG-Ohr! Inzwischen habe ich oft den Eindruck, dass das HG-Ohr nichts mehr beiträgt zum Gesamt-Höreindruck und die Geräusche alle von rechts kommen, muss daher schon die Lautstärke des HG (Phonak Naida V SP) um 2 bis 3 Stufen erhöhen, um diesen Eindruck zu mindern.
Somit stellt sich nun die Frage, ob und wann ich links ein 2. CI implantieren lasse!? Im Alltag ist es wichtig, 2 Ohren zur Verfügung zu haben, insbesondere das Verstehen im Störlärm wäre dann nochmals deutlich besser. Erst dann kann man auch die Richtung einer Geräuschquelle bestimmen.
Daher werde ich diesen Schritt wohl noch wagen - allerdings dieses Jahr nicht mehr.
Da das Telefonieren mit CI noch schwierig ist, bin ich momentan noch froh, links noch das "altgewohnte" Ohr mit HG hierfür noch zu haben.
Da das Telefonieren mit CI noch schwierig ist, bin ich momentan noch froh, links noch das "altgewohnte" Ohr mit HG hierfür noch zu haben.
Hallo Jürgen - schön, dass Du mit dem CI immer besser zurecht kommst. Bald ist das erste Jahr mit dem CI vorbei. Mit dem 2. CI mache ich mir jetzt schon Gedanken, bevor ich überhaupt ein CI habe ;-) Für mich ist es eine Zeitfrage, wann ich mit zwei CI herumlaufe. Zuerst mal das erste CI am rechten Ohr implantieren lassen und dann Geduld haben mit dem neuen Hören. Im November 2012 ist die OP und im Dezember 2012 die Anpassung. DANKE nochmals für Deine Berichte.
AntwortenLöschenGruß Schoppi
Hallo Schoppi, wünsche Dir, dass die OP glatt über die Bühne geht! Der "Rest" und das Tempo ergeben sich dann von selbst, wichtig ist vor allem, oft und regelmäßig zu den Anpassungen zu gehen, im 1. Halbjahr etwa 6x, dann etwa alle 3 Monate bzw. nach Bedarf.
LöschenDrücke dir die Daumen! JH.
Danke für die tollen Infos über das Hören mit dem CI!Es ist bis jetzt das beste was ich zu dem Thema überhaupt gefunden haben. Alles sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Viele Fragen und Bedenken werden hier geklärt und bereinigt. Super, das macht Mut!
AntwortenLöschenHallo Jürgen,
AntwortenLöschenich habe seit 2003 auf der linken und seit 2010 auf der rechten Seite ein CI. Das erste war schon ganz gut - mehr aber nicht. Der Durchbruch kam erst mit dem 2. CI! Seitdem ist es richtig gut mit dem Hören, soweit das als Schwerhöriger eben machbar ist.
D.h. Hören und Verstehen von bekannten Stimmen von hinten, Konversation in normaler Lautstärke (für normalhörende normale Laustärke), Meetings im Berufsalltag mit 6-10 Personen. Zugegeben: ich bin meist der Moderator, dann ist es einfacher.
Der einzige Wermutstropfen ist das Telefonieren. Ich telefoniere seit 12 Jahren nicht mehr (mit fremden Leuten) und habe mich bis jetzt nicht dazu bequemen können, mir das wieder anzutrainieren. Ich brauche es auch nicht wirklich.
Herzliche Grüße,
Mario
Hallo Mario, Telefonieren ist wirklich die Kür für CI-Träger, hängt von sehr vielen Faktoren ab, wie z.B. Qualität der Hörer des Telefons, der Verbindung, ob der Gesprächspartner ein Schnellsprecher (a'la Call-Center) ist oder von der Tonlage des Gesprächspartners usw. Unterstützen kann man das mit der Auswahl des Telefons und ggf. Nutzung einer Induktionsschleife. Gestern verstand ich bei Übungen mit meiner Logopädin blind etwa 70% der Sätze mit ihrem Schnurlosteil von Panasonic direkt über den Hörer... klappt aber bisher eben nicht mit jedem! ;) Ist eben noch viel Training nötig... Ciao, JH.
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